Die so genannte “Street”-Fotografie steckt immer in einem Dilemma: Ist der Blick aufs ‘Objekt’ voyeuristisch? Woraus bezieht er seine Legitimität? Wie viel “Gestaltung” und ästhetische Überformung oder wie viel vermeintliche Unmittelbarkeit verträgt das Abbild?
In den Straßen von Athen liegt ein Mann in einem Hauseingang, schlafend, mit dünnem Tuch bedeckt und umgeben von den fetischartigen Darstellungen eines städtischen Lebens, das ihn jedoch nicht berührt, jedoch einen stummen Dialog eröffnet im Auge des Betrachters. Die Szene begegnet mir kaum 100 Meter hinter der belebten „Einkaufsmeile“ mitten in Athen.