„Lindauer Orte des Kolonialismus“ – ein Faltblatt zum Thema

Für den Lindauer Lokalhistoriker Charly Schweizer konnte ich jüngst wieder ein interessantes Projekt gestalten – einen Leporello zum Thema „Kolonialismus in Lindau“, der in seiner „edition Inseltor“ erscheinen wird. Kolonialismus, so kann man meinen, umgibt uns auch heute überall und ständig und ist eben nicht nur eine längst vergangene historische „Phase“ imperialistischer Landnahmen. Tatsächlich ist der europäische Kolonialismus der eigentliche „Kern“ der historischen Entwicklung Europas im 16. bis 20. Jahrhundert,  der erst die kulturelle, technische und politische Prosperität ermöglicht hat, – aber meistens nur als „Nebenschauplatz“ historischer Prozesse behandelt wird. Ohne die per Raub angeeigneten Güter, Menschen (sic!) und Ressourcen aller Länder der Erde wäre Europa in der heutigen enorm „reichen“ Form, mit seinen gesellschaftlichen wie kulturellen und wirtschaftlichen Strukturen überhaupt nicht denkbar.

Das 2-seitige Leporello, bequem auf „Hosentaschenformat“ faltbar, zeigt die Orte in Lindau, an denen man sich gewissermaßen auf die Spuren des Kolonialismus, der in der Vergangenheit nicht wenig zum Reichtum der Stadt und mancher Bürger beitrug, begeben kann. Anhand zweier Stadtplanausschnitte kann man sich dabei nicht nur durch die Stadt bewegen, sondern erhält zu jeder Station über einen dem Text beigefügten QR-Code einen direkten Zugang zu wesentlich mehr Informationen und Bildern, die in den Artikeln des „Digitalen Geschichtsbuchs“ von Charly Schweizer hinterlegt sind (direkter Link: „edition inseltor Lindau“).

Das Leporello ist bald für die Schülerinnen und Schüler in Lindau kostenlos verfügbar und für Besucher und Interessierte in ausgewählten Buchhandlungen käuflich zu erwerben.